99% aller Verbraucher verwenden Balsamico wie einen gewöhnlichen Balsam Essig – als Dressing zum „Anmachen“ von Salat. Die Essigsäure passt hervorragend zum Salat und die wässrige Lösung verteilt sich auch gut zwischen den Salatblättern, auf den Tomaten und anderen Zutaten im Salat. Doch der echte Balsamico ist nicht wässrig, sondern sirupartig. Wie ein Konzentrat, sehr intensiv im Geschmack und auch um einiges teurer als ein gewöhnlicher Aceto Balsamico. Deswegen ist der echte italienische Balsamico nicht wirklich für das Topping eines Salats geeignet. Vielmehr verwendet man den zähflüssigen Balsamico zur Garnitur und als geschmackliches i-Tüpfelchen beim Anrichten der Hauptspeise.
Die intensive Süße, weniger die Säure, gilt es gekonnt zu platzieren, sodass sich der Balsamico bestmöglichst entfalten kann. Am besten verwendet man den Balsamico auf einem neutralen oder weniger intensiven Geschmacksträger, wie zum Beispiel einem Mozzarella, einer Kartoffel, einem natürlichen Fischfilet oder einer Zucchinischeibe. Wenn der Untergrund des Trägers hell ist, entfaltet der Balsamico seinen gesamten Kontrast und das tief dunkle braun kommt zur Geltung.
Wenn Sie einen guten Balsamico auf einem Stück Fleisch oder Filet verwenden wollen, achten Sie darauf, dass das Fleisch nicht zu stark gewürzt oder mariniert wurde, sodass sich der reine Fleischgeschmack mit dem Balsamico verbinden kann, ohne zu sehr von anderen Gewürzen abgelenkt zu werden. In der Regel sollte man hochwertiges Fleisch auch nur mit ein wenig Salz und Pfeffer würzen. Sie können den Balsamico auch zu gegrilltem Fleisch nutzen, achten Sie jedoch darauf, dass das Fleisch nicht zu heiß ist. Verwenden Sie den Balsamico lieber neben dem Fleischstück, statt ihn über das Fleisch zu gießen und tauchen Sie davon ein zartes Stück mit der rosafarbenen Innenseite mit der Gabel in einen Tropfen Balsamico, um die Geschmackskomposition zu perfektionieren.
Besonders lang gereifter Balsamico, welcher durch seine Süße besticht, wird zum Beispiel gern auf Vanilleeis geträufelt. Das Eis bekommt so einen Spritzer fruchtig intensiver Süße, ohne dabei sauer zu schmecken. Auch Kuchen, besonders der italienische Kaffeekuchen, Torta Barozzi oder ein Stück Panettone oder Christstollen zur Weihnachtszeit sind ein gutes Paar für einen süßen, dickflüssigen Balsamico.
Wer besonders experimentierfreudig ist, kann den Balsamico auch mit sehr gewagten und extravaganten Kombinationen paaren, die allerdings wahre Geschmacksexplosionen auslösen. Ein gelungenes Sommergericht ist zum Beispiel der Balsamico-Burrata-Salat mit gegrillten Pfirsichen, der eine sehr ungewöhnliche und absolut köstliche Geschmackskombination ergibt.
Tipp: Auch kann man eine Banane mit einigen Tropfen eines echten Balsamicos garnieren, das gelingt jedoch nur mit einem echten Balsamico, denn ein wässriger Balsamico würde sofort verlaufen und eine Balsamico-Creme würde nicht diese fantastische Tropfenform erzeugen. Der Tropfen setzt sich auf der Textur der Banane nieder und wölbt sich an den Seiten. Dazu schmeckt die Kombination aus Fruchtsüße der Banane und der Intensität des Balsamico sehr gut und wird die Gaumen Ihrer Gäste verzaubern. Mit dem richtigen Balsamico bleibt die Tropfenform mehrere Stunden erhalten, genug Zeit zum Servieren.