Tomaten und Tomatensoße sind die Grundlage vieler italienischer Rezepte, die in der ganzen Welt bekannt sind, darunter auch die beliebte Pizza Margherita! Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihres unverwechselbaren Geschmacks ist die Tomatensauce heute aus kaum einer Küche wegzudenken.
Dank unserer großen Leidenschaft für das einzigartige Produkt Aceto Balsamico di Modena haben wir ein besonderes Interesse an italienischen Qualitätsprodukten entwickelt. Das Team von Bernardo Tesori hat daher beschlossen, Hermina Deiana, die Königin der Tomatensaucen 🍅󠄠, zu interviewen.
Interview mit Hermina Deiana, Königin der Tomatensaucen
Hermina, zunächst einmal heißen wir Dich und Deine Tomatensaucen in unserer Balsamico Welt Willkommen. Du wirst vielfach Königin der Tomatensaucen genannt. Wie kam es dazu und wie fühlt sich das für dich an?
Die schmeichelhafte Bezeichnung kam aus Italien, wo man mich sehr schnell La regina del pomodoro nannte. Dann waren es ein paar italienische Händler in Deutschland, die mich so nannten und plötzlich las ich die Bezeichnung in der Presse, dann auch bei Deutschland Kocht, dem bundesweiten Hobbykochwettbewerb, für den ich Botschafterin bin. Das hat auch dazu geführt, dass wir uns mit meinem Fotografen in Italien einen herrlichen Spaß erlaubt haben mit einem „royalen“ Fotoshooting. Nun, verglichen mit der überschaubaren Größe meines Unternehmens klingt dieser Titel geradezu großartig, aber er passt hervorragend zur Qualität meiner Salsa Paradiso Tomatensaucen (lacht und zwinkert), denn die ist wirklich königlich.
Wie bist Du als gebürtige Kroatin und in Deutschland aufgewachsen, auf die Idee gekommen Tomatensaucen in Italien zu produzieren? Woher kommt Deine Liebe für Italien und Tomatensaucen?
Was für eine schöne Frage gleich zu Beginn! Amore, es ist tatsächlich Liebe! Zuerst habe ich mich im Alter von gerade einmal 18 Jahren im beschaulichen Oberursel in Deutschland unsterblich in einen Neapolitaner verliebt, der ein paar Jahre später mein Ehemann wurde. So verliebt wie ich war, habe ich mich nach dem Abitur für das Studium der italienischen und französischen Sprache mit Schwerpunkt Wirtschaft in Heidelberg entschieden. Während meines Studiums war ich für zahlreiche italienische Unternehmen tätig, die mit Aufenthalten in Italien verbunden waren, darunter durfte ich auch für das Organisationskomitee der Weltmeisterschaft in Leichtathletik in Rom arbeiten. Das waren sehr aufregende Zeiten.
So lernte ich die italienische Küche lieben, in Rom sowohl zu Hause bei Freunden als auch auf exklusiven Staatsempfängen. Zuvor stand ich bei Antonios Familie in Neapel mit den Tanten am Herd und sie brachten mir alles bei. Dort habe ich 1986 zum ersten Mal die echte Tomatensauce probiert, die unmittelbar nach der Ernte, als Vorrat bis zu nächsten Ernte gekocht wird. Für mich war es die reinste Geschmacksexplosion, als ich sie zum ersten Mal kostete. Nie zuvor hatte ich so eine köstliche Tomatensauce probiert.
Nach meinem Studium war ich zunächst viele Jahre als Marketingmanager in Führungsposition tätig, während mein Mann Besitzer eines Restaurants der gehobenen italienischen Küche war. Das war in den 80er Jahren Pionierarbeit in Deutschland. Natürlich habe ich ihn unterstützt und auch dort sehr viel gelernt. Wir haben eng zusammengearbeitet mit der Kaderschmiede der italienischen Top Gastronomie, dem Istituto Ètoile in Chioggia. Alles drehte sich bei uns um das Kochen und Essen. Wen wundert es, dass 30 Jahre nach meinem ersten Italienbesuch die Zeit endlich reif war für meine Salsa Paradiso Tomatensaucen?
Es gab doch damals bestimmt schon zahlreiche fertige Tomatensaucen zu kaufen? Hattest Du keine Bedenken wegen des Wettbewerbs?
Nein, gar keine. Hätte es eine Tomatensauce in dieser Qualität zu kaufen gegeben, hätte ich sie als vollberufstätige Mutter gekauft und wäre nie auf die Idee gekommen, sie selbst zu produzieren. Jene, die es bereits gab, entsprachen nicht dem Anspruch meiner Familie. Konzerne können sich diese hochwertige, ausschließlich saisonale Art der Produktion, wie wir es tun, nur zur Erntezeit von den Feldern italienischer Landwirte und dem Einkochen auf Manufaktur-Niveau bei ihren hohen Absatzmengen gar nicht leisten. Meine Produktionsmengen sind nicht klein, aber auch nicht auf dem Niveau der Big Player in der Lebensmittelbranche.
Ich habe mich von Anfang an nicht auf Kompromisse eingelassen. Entweder ich produziere nur saisonal mit frisch geernteten Tomaten vom Feld, so wie ich es von den italienischen Familien kenne oder ich mache es gar nicht. Einen Job hatte ich ja bereits, es ging mir nicht nur um das Business oder darum auf Konzerngröße zu wachsen, sondern um die Freude meine Leidenschaft für sehr gutes Essen als Beruf zu leben.
Welche Tomaten verwendet ihr für Salsa Paradiso?
Wir beziehen die Tomaten seit jeher von der gleichen Landwirtsfamilie, die in der dritten Generation Roma Tomaten anbaut. Die Roma Tomaten eignen sich hervorragend für Saucen, weil sie wenig Wasser und ein festes Fruchtfleisch haben. Jedes Jahr, wenn ich auf dem Tomatenfeld ankomme, pflücke ich sofort eine Tomate und esse sie genüsslich. Sie duften, sie riechen wirklich nach Tomaten, etwas, das ich in Deutschland meistens vermisse. Sie wachsen unter freiem Himmel auf den Feldern und bekommen viel Sonne ab. Die Tomate kommt ursprünglich aus Südamerika und braucht beides, Sonnenwärme von oben und einen warmen Boden. Die klimatischen Bedingungen entscheiden über das Aroma, es muss im Einklang mit der Natur stehen.
Was ist das Besondere an Salsa Paradiso Mild?
Sie schmeckt wie frisch gepflückte Tomaten. Wir verwenden eine kleine Sofritto Grundlage, eine Mischung aus frischen Zwiebeln, Karotten und Staudensellerie, die wir zuerst in nativem Olivenöl anschwitzen. Die Zwiebel gibt den Tomaten die Würze, der Staudensellerie noch etwas Frische, die Karotte unterstreicht die Süße der Tomaten und bindet die Sauce. Dann kommen die geschälten Tomaten dazu. Während bei industriellen Tomatensaucen, die als Nudelsoßen konzipiert wurden, häufig die Kräuter im Vordergrund stehen, spielen sie bei Salsa Paradiso eine untergeordnete Rolle. Wir verwenden nur sehr wenig Oregano und frisches Basilikum. Das Aroma sonnengereifter und frisch geernteter Roma Tomaten ist so fantastisch, dass es nicht viel mehr braucht. Sie sind die Protagonisten, um sie geht es. Wichtig ist das extra native Olivenöl, welches ebenfalls aus der Region kommt und natürlich das schonende Einkochen. Mit diesem fruchtigen Tomatenaroma, kann man mit Salsa Paradiso mild eine sehr hohe Vielfalt an Gerichten kochen, die weit über Pizza- und Pastarezepte hinausgehen.
Wie würdest Du Salsa Paradiso Pikant beschreiben?
Salsa Paradiso Pikant mit Pasta ist pures Soulfood. Ich könnte förmlich darin baden! Es ist auch ein tröstendes Gericht an schlechten Tagen, ähnlich einer Hühnersuppe, denn es tut einfach gut und gibt das Gefühl zu Hause zu sein. Für Salsa Paradiso kochen wir frische Peperoni in Säckchen mit und entnehmen sie am Ende. Das führt dazu, dass man zu Beginn beim Kosten keine Schärfe schmeckt, sondern erst im Nachgang eine feine Schärfe aufkommt, die jedoch nicht das Tomatenaroma überdecken darf. Es wäre sinnlos diese wundervollen frischen Tomaten zu verwenden, um ihr Aroma anschließend mit zu viel Schärfe zu überdecken. Auf dem Etikett wird die Schärfe als „Gewürze“ deklariert, da die Peperonis nicht drinbleiben. Salsa Paradiso Pikant schmeckt sogar kalt als Dip oder als Grillsauce.
Du sagst, dass man Salsa Paradiso Tomatensaucen mit fast allem kombinieren kann. In Deutschland ist Tomatensauce bisher Pasta-Sauce. Erkläre uns bitte Deine Philosophie.
Verständlich, dass wir bei Tomatensauce an Italien, Pizza und Pasta denken. Daran ist nichts falsch. Aber es ist nicht meine Philosophie, dass fast die ganze Welt mit Tomatensauce kocht, zumal die Tomate, die am meisten angebaute Frucht auf der Welt ist. Ich war beruflich mit sehr vielen Ländern verbunden und habe sogar mit Indern Tomatensauce gekocht. Das funktioniert jedoch nur, wenn die Tomatensauce nach Tomaten schmeckt und nicht nach Pizzakräutern oder vorwiegend nach Knoblauch. Manchmal wird der Geschmack von der Industrie verfälscht und man lässt den Verbraucher glauben, der Italiener würde Unmengen an Knoblauch oder Kräutern verwenden (lacht). Es ist das Gegenteil. Wenn du echte Tomatensauce hast, so wie Salsa Paradiso, steht der Tomatengeschmack im Vordergrund und du kannst sie mit allem verbinden: mit Gemüse, Fisch, Krustentieren, Fleisch – und Schmorgerichten, für Suppen, Eintöpfe, Dips und vielem mehr. Ich habe ein ganzes Kochbuch mit fantastischen Rezepten veröffentlicht. „Verrückt nach Tomatensauce“ ist leider ausverkauft.
Was genau wird bei der Laboranalyse nach dem Kochen der Tomatensauce untersucht?
Es gibt italienische und europäische gesetzliche Bestimmungen, die für eine hohe Zertifizierung bedeutend sind. Es geht um Lebensmittelsicherheit und Hygiene, aber auch um korrekte Angaben auf den Etiketten. Zunächst werden die Nährstoffangaben, die sich auf dem Etikett finden, definiert und überprüft. Das ist ein aufwendiger Prozess, denn wir gleichen die Werte der aktuellen Produktion mit den Werten des Vorjahres- und der Vortage ab.
Dazu gehören unter anderem: Ungesättigte und gesättigte Fette, Kohlenhydrate, Zucker- bzw. Fruchtzuckeranteil, Eiweiß, und Salz. Daraus ergeben sich die Energie bzw. Kalorienwerte. Das Wichtigste ist die Untersuchung auf Keime, da wir komplett frei von künstlichen Zusätzen und Konservierungsstoffen arbeiten. Um die höchstmögliche Zertifizierung zu erhalten, muss diese Untersuchung 6-8 Wochen nach dem Abfüllen stichprobenartig wiederholt werden. Erst dann, darf ich die Produktion nach Deutschland abberufen.
Du hast kürzlich auf Instagram gepostet „Nennt sie nicht Fertigsauce!“ Ich musste schmunzeln. Ist Salsa Paradiso nicht eine Fertigsauce?
Es ist ein großer Unterschied zwischen einer industriellen Fertigsauce, wie ich es bereits erwähnt habe, und einer fertigen, echten Tomatensauce, wie Salsa Paradiso. Wenn mal keine Zeit ist oder wenn es schnell gehen muss, sind die völlig falschen Argumente für die Verwendung meiner Premium Tomatensaucen. Sie sind kein Ersatz für selbstgekochte Tomatensauce, sie sind die beste Tomatensauce, die man servieren kann. Wir kochen zu 100% so ein, wie man es zur Erntezeit zu Hause tun würde, wir verwenden nur größere Kessel.
Woher bekommt man außerhalb der Tomatensaison, vor allem im Winter, Tomaten mit gutem Geschmack?
Gar nicht! In Zeiten, in denen die meisten Tomaten sogar im Sommer aus Gewächshäusern kommen oder 40% des weltweiten Tomatenanbaus in China stattfindet und zahlreiche Tomatenprodukte aus chinesischem Tomatenkonzentrat hergestellt werden, ist Salsa Paradiso nicht das Produkt für den kulinarischen Notfall oder kommt aus Zeitmangel zur Verwendung, sondern ist das Optimum. Daher unser Claim: Nenne sie nicht Fertigsauce. Sie ist echte Tomatensauce.
Wo genau aus der Region Emilia Romagna kommen die Tomaten her? (Für uns besonders interessant, da unser Balsamico auch aus derselben Region kommt)
Ca. 35 km von Modena, Luciano Pavarottis Geburtsstadt, ist reines Landwirtschaftsgebiet. Felder soweit das Auge reicht, darunter auch viele Reben für den Lambrusco Wein. Die Emilia Romagna ist die Heimat der berühmtesten italienischen Lebensmittel, darunter der Parmaschinken, der Culatello, die fantastische Mortadella, der Parmigiano Reggiano und der Grana Padano und vieles mehr. Und selbstverständlich des einzigartigen und echten Aceto Balsamico Tradizionale di Modena.
Was ist Dein Lieblingsrezept mit Salsa Paradiso mild?
Nur ein Rezept? Das ist Folter, das kann ich nicht….Ok, fangen wir an! Schwertfisch in Tomaten-Wermut-Estragon-Sauce und Salsa Paradiso Mild. Sensationell und dazu auch noch blitzschnell fertig! Gnocchi alla Sorrentina, hausgemachte Gnocchi in Salsa Paradiso Mild, mit Mozzarella gratiniert. Die zergehen förmlich auf der Zunge! Und Italiens absolutes Lieblings-Auberginengericht – Melanzane alla Parmigiana. Dieser vegetarische Auberginenauflauf, geschichtet mit Mozzarella, Salsa Paradiso und ganz viel Parmesan und dann gratiniert ist ein Gedicht der italienischen Küche – einfach unverzichtbar!
Was ist Dein Lieblingsrezept mit Salsa Paradiso pikant?
Ok, haltet euch fest: Currywurst!!! Eine gute Bratwurst oder italienische Salsiccia oder Merguezwürstchen in Salsa Paradiso Pikant mit einem guten Teelöffel Currypaste darin…bitte probiert es, ihr werdet es lieben. Vergesst Ketchup! Beträufelt das Ganze mit ein paar Tropfen guten Balsamico – ich weiß, es klingt verrückt, aber wenn sich die Süße mit der Schärfe verbindet ist der Genuss unbeschreiblich!
Penne oder Spaghetti mit Salsa Paradiso Pikant sind wie bereits erwähnt für die Seele, für den Geist und Körper – sie machen einfach glücklich. Ein Stufe darüber liegen jedoch die Spaghetti alla Puttanesca meine Lieblingspasta….aber pssst….alla Puttanesca bedeutet auf Huren-Art, ja ihr habt richtig gehört. Es gibt die Legende, dass diese fantastische Pasta Ende des 19. Jahrhunderts in den Freudenhäusern in Neapel serviert wurden. Die Tomatensauce wurde bereichert mit Sardellen in Öl, Oliven und Kapern. Wie häufig bildet das Arme-Leute-Essen von früher heutige Delikatessen und der Name ist nicht mehr Programm 😉
Wisst ihr was das Schöne an unseren Tätigkeiten ist? Ihr von Bernardo Tesori, ich und andere Idealisten des guten Geschmacks und der handverlesenen Top Qualität im Foodbereich, gesellen sich gerne zueinander, weil wir nicht nur Business machen, sondern es uns auch am Herzen liegt, wichtige Traditionen und Aromen zu erhalten und weiterzugeben. Deshalb freue ich mich, dass ihr mich gefunden habt und meine wunderbare Salsa Paradiso auch euren Kunden anbietet. Mille Grazie!
Die Königin der Tomatensaucen Hermina Deiana